Was ist eigentlich ARV?

Eine der ersten, spezielleren Techniken des Remote Viewing, die als Entscheidungshilfe dienen sollte, nennt sich „Assoziatives Remote Viewing“ (ARV). Diese wurde von Stephan A. Schwartz entwickelt und schon Anfang der 1980’er Jahre u.a. von Russel Targ an der Börse eingesetzt, um Silberpreise vorauszusagen. Die Voraussagen sollen dabei bereits sehr erfolgreich gewesen sein:

ARV beschreibt eine Vorgehensweise, bei der zur Klärung von Sachverhalten (meist JA / NEIN-Abfragen) Stellvertreter-Bilder verwendet werden. Dies bietet vor allem für Anwender, die noch nicht in der Stufe 6 arbeiten, eine einfache Abfragetechnik. Hier ist ein Beispiel anhand einer Sportwette (Tennis-Doppel):

Taucherglocke

Bei der Verwendung von ARV für Sportwetten wird jedem Spieler oder jeder Mannschaft ein Bild zugeordnet. Das Bild, von dem in der Session die meisten Eindrücke durchkommen, zeigt den wahrscheinlichen Sieger. Bei Sportarten, in denen es „Unentschieden“ gibt, wird dafür noch ein drittes Bild verknüpft.

Taucherglocke

Wie im Fall von Russel Targs Silbervorhersagen, kann man ARV für Börsenkurse verwenden, indem man ein Bild für „steigender Kurs“, eines für „gleichbleibend“ und eines „fallender Kurs“ verknüpft. Ebenso kann man ARV jedoch auch für sämtliche Entscheidungen verwenden, die sich mit JA / NEIN beantworten lassen.

Theoretisch sind noch mehr Variablen möglich (z.B. eine von zehn Entscheidungsmöglichkeiten), aber bei zu vielen Stellvertreter-Bildern wird es zu komplex. Denn vor allem bei Entscheidungen, die sich in ihrer Wahrscheinlichkeit zu nahe liegen, verschmelzen die Bilder oft stark, weshalb man sie bei zu vielen Motiven nicht mehr zuverlässig in den Session-Ergebnissen interpretieren könnte. Es gab z.B. schon kühne Versuche, per ARV Lottozahlen herauszufinden, wofür in sechs Sessions auf 49 Stellvertreterbilder geviewt wurde. Diese waren jedoch nicht mehr wirklich auseinanderzuhalten. Im Lotto kommen aber bekanntlich noch andere Probleme hinzu (u.a. extreme Wahrscheinlichkeitsfluktuation durch Millionen von Spielern), welche es sehr schwierig machen. Aber das ist ein Thema für sich.

Bei der Motivauswahl für ARV-Targets ist es wichtig, dass sich die Bilder visuell und inhaltlich nicht zu sehr ähneln. Ein guter Gegensatz wäre z.B. ein ausbrechender Vulkan vs. einer flachen Eiswüste (evtl. mit Eisbären oder Pinguinen, damit mehr „Energie“ im Target ist). Dort finden sich die Unterschiede vor allem in den Farben, Temperaturen und Dimensionen. Auch könnte man Bilder mit großen Außen-Landschaften vs. kleinen, geschlossenen Innenräumen verwenden. Beachten sollte man zudem noch, dass die Motive ähnlich interessant wirken. Der mächtige Ausbruch eines Vulkans könnte neben einem unbeachteten Apfel auf einem Küchentisch sehr überstrahlend rübergekommen, da die Einstreuung durch das spektakulärere Ereignis das andere Bild überdeckt. Man muss bedenken, dass man es hier mit „konkurrierenden“ Eindrücken zu tun hat, von denen man das stärker durchkommende Motiv bestimmen können muss.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die ARV-Technik eine gute Herangehensweise für nicht allzu komplexe Entscheidungs-Sessions bzw. für Viewer, die noch nicht in der Stufe 6 arbeiten, bietet. Allerdings ist es gerade bei Sportwetten hilfreich, nochmal die Eindrücke mit einer Timeline abzuchecken, da spontane Entscheidungen des freien Willens (z.B. von Schiedrichtern) noch gegen Ende eines Spiels zu Fluktuationen führen können. So etwas könnte man evtl. schon nach der Stufe 3 einbinden, wobei dort jedoch beachtet werden muss, dass man dort normalerweise noch nicht so stark on target ist, wie ab Stufe 4. Zudem in ARV-Sessions bis Stufe 3 manchmal das Phänomen zu beobachten, dass der Viewer die Inhalte aller Bilder auf einmal bringt, ohne dass man eines der Bilder als dominierend herausinterpretieren könnte. Bewegungsübungen können hier ggf. die Treffsicherheit erhöhen.

Abgesehen von dem Hauptnutzen als Entscheidungswerkzeug, können ARV-Targets ein sehr gutes Training sein, um eine differenzierte Auswertung von Session-Daten zu erlernen. Denn manchmal verschmelzen die Bilder bis ins Verhältnis 60/40, wenn es sich um sehr knappe Ereignisausgänge handelt. Und da ist eine akribische Auswertung der Eindrücke entscheidend. In solchen Fällen können auch Auswertungstabellen helfen, in denen man die Eindrücke aufzählt, und schließlich statistisch sieht, welches Bild dominierender heraussteht. Dabei ist jedoch auch zu beachten, dass der Stellenwert der Eindrücke nicht immer gleich sein muss, da z.B. inmaterielle Aspekte (ITs) des in Stufe 4 höher gewichtet sein können, als Farben oder Oberflächen in Stufe 2.

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