Kleiner Ausflug zum Titan

Neben gemeinsamen Projekten arbeite ich auch unregelmäßg einen Solo-Targetpool ab, den ich mir vor längerer Zeit mal erstellt hatte. Dieser enthält eine Mischung aus Übungs- und Forschungstargets. Das hier besprochene Target stellte sich als ein Ausflug mit der Cassini-Huygens-Sonde zum Saturnmond Titan heraus.

Kategorie: Astronomie
Protokoll: CRV (Solo)
Koordinaten: 4157 8687 2108 4497
Anzahl der Viewer: 1 (Stefan Franke)
Anzahl der Sessions: 1
Datum: 16.10.2014
Uhrzeit: 09.29h – 10.12h
Dauer: 43 Minuten
Seiten: 8

Bei dem Target handelte es sich genauer gesagt um ein Foto der Titanoberfläche aus etwa acht Kilometer Höhe:

RV - Titan - Target
In der Stufe 1 dominierten bereits Eindrücke wie „grau“, „gelb“, „beige-sandfarbend“, „kalt“, „weich“, „feucht“ und „lehmig“. Schlussfolgernd ergaben sich Eindrücke wie „natürliche Strukturen“ und „atmosphärisch“. Der AI-Eindruck lässt sich mit „etwas leer und einsam“ zusammenfassen.

In Stufe 2 konkretisierten sich nochmal sensorischen Eindrücke wie „sandig-dicht“, „lehmig-weich“, „kühl“ und „wässrig-feucht“. Ergänzt wurden sie durch weitere, recht unspektakuläre Eindrücke, wie „rauschen“ und ein „fernes Schwappen“. Besondere Gerüche oder Geschmäcker waren nicht festzustellen, außer dass es sich anfühlte, als wenn man kalten, geschmacksneutralen Lehm im Mund hätte. Dimensional hatte ich den Eindruck von einer breiten Fläche vor mir, die leicht gewölbt wirkte, wenn man noch ein Stück hinauszoomte. Meine AI’s vom Target lauteten am Ende der Stufe 2 „verlassen“ und „Selbstzweck“.

In Stufe 3 zeichnete ich eine leicht gekrümmte Oberfläche, welche ich sehr konkret wahrnahm. Wesentlich diffuser nahm ich noch eine Art hohe, gasige Struktur wahr, welche ein großer Wolkenturm gewesen sein könnte. Ob diese dort jedoch aus der Oberfläche austrat, oder nur ein Hintergrundaspekt am Himmel war, kann ich nicht sagen. Überhaupt sollte man die Stufe 3 noch nicht überbewerten, was Details und vor allem Zusammenhänge angeht. So könnte dieser diffuse Eindruck sogar der entfaltete Fallschirm der Huygens-Sonde gewesen sein, aber das ist spekulativ und wurde in dieser Solo-Session nicht näher untersucht.

RV - Titan - S3
Wirklich interessant wird es normalerweise erst ab Stufe 4. Als wichtigste sensorische Eindrücke hielten sich hier „gelb“ und „lehmig“. Neu hinzugekommen war „walgend“, als wenn sich die flüssigen oder lehmigen Anteile auf dem Boden irgendwie bewegten (Bewegungen eines Methangewässers?).

Interessant fand ich die AI’s, denn offenbar fände es mein Unterbewusstsein sehr entspannend, sich dort in den kalten Lehm zu legen, hinaufzuschauen und irgendwas am Himmel zu beobachten (nicht zur Nachahmung im physischen Körper und ohne Raumanzug zu empfehlen *g*). Unangenehme, bi-lokale Eindrücke blieben dieses Mal aus, was ansonsten hin und wieder bei Sessions auf lebensfeindliche Planeten beobachtet wird. Dennoch deutet alles weitere darauf hin, dass Titan für uns körperlich lebensverneinend wäre, und die Cassini-Huygens-Daten ihre Richtigkeit haben.

Eindrücke von Fremdemotionen vor Ort (EI’s) konnte ich, bis auf einen dumpfen „Reflex“ (könnte noch ein physikalischer Eindruck gewesen sein), nicht wahrnehmen. Ähnlich dumpf und verlassen kam es mir auch mal bei einer Session auf die Venus vor.

Als interessanter materieller Aspekt kam „lehmiges Becken“, und bei den inmateriellen Aspekten sowas wie „kühl wehen“ (wie sanfter Wind), „umfließen“, „kompaktisieren“, „zusammenhalten“ und „zyklieren“ (wie ein Kreislauf). Das Ganze wirkte auf mich wie natürliche, geologische bzw. klimatische Vorgänge. Ansonsten fand ich dort im Target nichts bemerkenswertes mehr vor. Meine endgültigen AI’s der Stufe 4 lauteten „ungewöhnlicher Ort“ und „Naturvorgänge“.

Da mir aufgrund der unspektakulären Eindrücke in Stufe 4 nichts spezielles mehr einfiel, beschloss ich in Stufe 6 noch ein paar Bewegungsübungen aus verschiedenen Perspektiven und Entfernungen zu machen. Die erste Bewegungsübung war aus zehnfacher Distanz (zum Ausgangsblickwinkel des Targets) von oberhalb:

RV - Titan - S3 - 10x oberhalb
Dabei hatte ich den Eindruck, in eine enge Lücke durch düstere, gasige Strukturen auf das Target zu hinabschauen. Es war, als würde man durch dicke, dunkle Wolkentürme bis hinunter auf die Oberfläche schauen, allerdings wirkte die Lücke von dort oben aus gesehen wirklich sehr eng. Manche der Wolken schienen sogar fast schwarz zu sein, wie sehr düstere Regenwolken auf der Erde. In der Mitte der Wahrnehmung bemerkte ich noch einen winzigen Punkt mit einer „Umhüllung“, welcher vielleicht die Sonde an ihrem Fallschirm war. Leider habe ich dieses Detail nicht nochmal gesondert untersucht.

Die nächste Bewegungsübung führte ebenfalls in zehnfache Distanz zum Target, allerdings von vorne bzw. seitlich betrachtet:

RV - Titan - 10x vorne
Aus dieser Perspektive nahm ich nun hügelige Strukturen wahr, und abermals einen kleinen Punkt. Dieser Punkt schien über dem Szenario zu schweben, bzw. war von der Oberfläche losgelöst. Das irritierte mich zuerst, und ich fühlte nochmal hinein, ob ich etwas übersah. Es kam eine Art halbe Verbindung zwischen dem Punkt und der Oberfläche hevor, die aber kein fest anfassbares Material war, sondern eher ein diffuser Energiekegel. Wenn der Punkt die Sonde war, könnte dieser Kegel ein Sensorstrahl (z.B. Radarwellen) gewesen sein.

Ich wollte mir noch ein viel größeres Geamtbild von der Umgebung vermitteln, weshalb ich pauschal eine Bewegungsübung aus tausendfacher Entfernung von oberhalb ansetze:

RV - Titan - 1000x oberhalb

Jetzt bekam ich deutlich den Eindruck, dass sich das Ganze auf einem runden Objekt abspielte. Zu dem Zeitpunkt war mir aber egal, ob es ein Planet, ein Atom oder ein Atombusen ist (typisch Stufe 6 halt). Ich skizzierte meine verbliebenen Eindrücke, die die einer nebeligen Kugel ohne genauere Oberflächendetails waren. Nur meinen Ausgangspunkt hatte ich immer noch im Blick, welchen ich nochmal durch einen Punkt kennzeichnete. Drumherum nahm ich noch eine Art leichten Wirbel wahr.

Als finalen Schritt machte schließlich noch eine Bewegungsübung aus einer enormen, zehntausendfachen Distanz von oberhalb des Targets. Ich wollte wissen, ob ich dort eine runde Kugel vor mir habe, oder etwas, das noch mit irgendwas verbunden ist:

RV - Titan - 10000x oberhalb

Es stellte sich heraus, dass die Kugel tatsächlich freihängend oder schwebend war. Dabei nahm ich auch noch eine sichelförmige Schattierung auf der linken Seite wahr, welche das einfallende Sonnenlicht gewesen sein könnte. Spaßeshalber wollte ich mir das Objekt dann nochmal im Querschnitt anschauen, obgleich mein Datenstrom schon sehr diffus wurde. Dabei nahm ich einen harten bzw. dichten Bereich wahr, der sich sanduhr-förmig von oben nach unten durchzog. Die Bereiche drumherum schienen hingegen weicher bzw. durchlässiger zu sein. Detaillierten Querschnitten von Himmelskörpern sollte man aber lieber eigenständige Sessions gönnen. Meine endgültigen AI’s für diese Session waren „Selbstzweck“ und „abgeschieden“. Letzterem kann man kaum widersprechen, obgleich es da natürlich auf die Perspektive ankommt… 😉

Fazit: Für eine kurze Solo-Session war es ein netter Ausflug, aber dort zeigen sich auch die Probleme von Solo-Sessions: Wenn man nicht weiß, was im Target wichtig ist, weiß man auch nicht, was man sich genauer anschauen sollte. So wäre z.B. der schwebende „Punkt“ interessant gewesen, welcher vermutlich die Huygens-Sonde war (das Target-Foto wurde ja aus etwa acht Kilometer Höhe über der Oberfläche aufgenommen). Aber solche grob überblickenden Solo-Sessions kann man natürlich auch als Ausgangspunkt bzw. Vorlage für detailliertere, gemonitorte Sessions auf Einzelaspekte benutzen.

Update 27.10.2015: Inzwischen gab es eine weitere Solo-Session auf den Titan HIER.

Der Saturnmond Titan bei Wikipedia
Daten-Video des Huygens-Landeanfluges
Mikrofon-Aufnahme des Titan-Windes

British / American Flag English version of this article British / American Flag

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