…oder: Eindrückliche Erfahrungen, warum Laien keine Beweisaufbauten für Remote Viewing (und verwandte Techniken / Phänomene) erstellen sollten. Aber fangen wir am Anfang an…
Der Kontext
Es begab sich kürzlich durch einen recht alten Thread in einem Grenzwissen-Forum, dass Rufe nach Beweisen für das Remote Viewing-Phänomen laut wurden, nachdem ich das Thema mit einigem Tiefenwissen ergänzt hatte. Zuvor waren dort nur oberflächliche Informationen verfügbar. Ich erklärte, dass erfahrene Remote Viewer im Grunde keine Beweissessions mehr machen (sie wissen ja, dass es funktioniert; siehe auch HIER), und es sinnvoller ist, Neulinge per Schnuppersession in das Thema einzuführen, damit sie es sich selbst beweisen können (und gleichzeitig nochwas lernen!). Jedoch gab man sich damit nicht zufrieden, und wollte unbedingt Beweise nach eigenen Bedingungen haben (sprich, eigene Targets), ohne sich selbst tiefer in Thematik einzuarbeiten zu wollen.
An verlinktem Infomaterial meinerseits (inkl. bildhaften Sessionauszügen, Beweissession-Videos etc…) und Anleitungen mangelte es nicht, aber offenbar hat man es dort eher mit einer passiven Konsum-Mentalität zu tun, die darauf fixiert ist, etwas ohne eigenes Zutun bewiesen zu kriegen. Ein Problem, welches ja vor allem aus dem Mainstream bekannt ist, aber auch in der Grenzwissenszene existiert (Menschen bleiben halt normalerweise erstmal in ihren alten Schemata, auch wenn sie sich plötzlich mit ungewöhnlichen Dingen beschäftigen). Die Forderungen wurden schließlich recht dreist, so dass es in einen würzigen Disput ausartete. An den Antworten war klar zu erkennen, dass sich kaum in das Material eingearbeitet wurde, denn es entstanden Mißverständnisse, die schon in den kürzesten Dokus oder kleinsten FAQs geklärt werden (ganz zu schweigen von Schnuppersessions).
Eigentlich hätte ich an dem Punkt nicht mehr weiter drauf eingehen müssen, denn eine wirkliche Bereitschaft für Neues und Tiefenwissen war für mich nicht zu erkennen. Allerdings waren auch ein paar halbwegs legitime Fragen und Zweifel dabei, deren Beantwortung aber nur mit Selbsterfahrung befriedigend sein könnte. So bot ich Schnuppersessions zur Selbsterfahrung an, jedoch ging keiner darauf ein. Stattdessen wurde immer wieder das Viewen eines eigenen Targets zum Beweis gefordert. Und wie sich erfahrene Viewer denken können, wird es da besonders problematisch und mißverständlich:
Zuerst erstellte jemand ein Target für einen anderen User, um es (ohne professionelle Anleitung) auszuprobieren. Es war eine einfache, computergenerierte, geometrische schwarz-weiß Form. Der Tasker dachte, sowas müsste leicht zu viewen sein (aus seiner Sicht verständlich), doch es kam natürlich nichts deutbares heraus, weil an einem solchen Targets „nicht viel dran“ ist (zumindest bei oberflächlichen Sessions bis Stufe 3). Aber das passiert fast immer, wenn man die (metaphysischen) Naturgesetze hinter Remote Viewing nicht kennt, und versucht, nach dem vertrauen, mechanistisch reduktionistischem Weltbild vorzugehen. Auf meine Erklärung hin, warum es so nicht funktioniert, und wie es um die metaphysische Natur der „Matrix“ bestellt ist, wurde es reflexartig als esoterische Theorie abgetan (trotz meiner Beteuerung der Selbsterfahrung damit). Wie dem auch sei, kommen wir nun zum Kern der Sache:
Wenn Targets schmutzig gemacht werden
Spannend wurde es, als noch ein weiteres Target getasket wurde (dieses Mal ein „Real World“-Target). Ich hatte an dem Punkt eigentlich schon den Entschluss gefasst, nicht mehr aktiv mitzumachen. Allerdings wurde ich doch noch neugierig, und habe (erstmal nur für mich) eine eher flüchtige Session auf das Target gemacht. Kurz gesagt; der Tasker hat seinen Beweis bekommen, aber nicht so, wie er es erwartet hätte. Hier jedoch erstmal die wesentlichen Auszüge der Session:
In Stufe 1 tauchten schon grobe, interessante Struktureindrücke auf. Darunter glasige, halbrunde Objekte, die nebeneinander angeordnet waren. Der Gesamteindruck am Ende der Stufe 1 war eindeutig künstlich. Erste AIs waren „raffiniert“, „speziell“, aber auch „trivial“ und „albern“. Als AUL schrieb ich noch „Plastikteil“ heraus. Eine Miniskizze hatte ich auch schon erstellt, obwohl man solche in Stufe 1 nicht überbewerten darf:
In Stufe 3 wurde es konkreter. Das Objekt wies Rundungen auf, war nach hinten gezogen und durch irgendeine Stütze oder einen Sockel hochgestellt. Als AULs drängten sich hier zuerst „Modell“, dann „Kunst“, danach „Röhrenbildschirm“ und schließlich „Webcam“ auf.
So richtig los geht es natürlich erst in der Stufe 4, deshalb werfen wir doch mal einen Blick darauf, was diese für Daten geliefert hat (Fremdemotionen wegen Tasker-Privatsphäre geschwärzt):
Targetrelevant erschienen mir bei den Ts die erhöhte, gewölbte Struktur, und bei den ITs die Eigenschaften „fixieren / fokussieren“ und „neigen“. Diese unterstrich ich für eine weitere Untersuchung in der Stufe 6.
Was uns schließlich konsequenterweise zur Stufe 6 bringt. Die vertiefte Untersuchung der „erhöhten, gewölbten Struktur“ brachte das Folgende zum Vorschein:
Die künstliche Natur der Sache bestätigte sich weiterhin, und als ich das Objekt von vorne betrachtete, zeigte sich eine Art „Auge“ bzw. Objektiv. Dieses spuckte zugleich die ITs „fokussieren“ und „eng zusammenziehen“ aus. Nach den lustigen AULs „Alien-Kopf“ und „E.T.“ (bezogen auf die Seitenansicht), schrieb ich „Auge“, „Webcam“ und „Digicam“ bezüglich der Vorderansicht heraus.
Auf der nächsten Seite untersuchte ich per relationalem Diagramm die markierten ITs „fixieren / fokussieren“ und „neigen“:
Bei „fokussieren / fixieren“ bekam ich den Eindruck eines sehr kleinen Rechtecks, welches die Konsequenz des fokussierens bzw. fixierens ist. Der weitere Zweck dieses Rechtecks war die Erzeugung einer Art Projektionsfläche. Dazu kam mir das AUL „Webcam-Bild“. Bei der Untersuchung der Eigenschaft „neigen“ bekam ich die Eindrücke eines Kugelgelenks, womit die aufliegende Struktur heruntergeneigt werden kann. Das Bild vervollständigte sich langsam.
Auf der letzten Seite erstellte ich, unterstützt durch eine targetkontakt-stärkende Bewegungsübung, noch eine Fazit-Skizze:
Die klaren Fazit-Eigenschaften waren „künstlich“, „technisch“, „schenkbar“ und „fokussiert was“. Die letzten AIs waren unspektakulär, so als wenn es um alles andere als um ein wichtiges Target ging. Hier nochmal die Fazit-Skizze von den Ideogramm-Krakeln freigestellt, damit man sie besser erkennt (Markant: Die „Antenne“):
Man kann es schon mehr als erahnen: Offensichtlich handelt es sich hierbei um eine Art Kamera. Die glasigen, halbrunden Strukturen in Stufe 1 kamen mir jetzt zusätzlich als Infrarot-LEDs in den Sinn. Obgleich ich die Sache offiziell schon ad acta gelegt hatte, zeigte ich dem Tasker noch mein zusammengefasstes Ergebnis, damit das Papier- und Zeitopfer nicht umsonst war:
– Künstlich (abgerundete, aber nicht völlig runde Form)
– Technisch
– Schwenkbar
– Fokussiert was
AULs waren:
– Modell
– Kunst
– Röhrenbildschirm
– Webcam
Mögliche Schussfolgerung:
Kamera auf Stativ oder Schwenkarm mit Kugelgelenk, evtl. mit eingebauten Infrarot-LEDs.
Der Tasker sagte mir daraufhin, dass ich leider falsch lag, und zeigte mir als Target das Foto eines Atomkraftwerkes mit zwei Kühltürmen (dessen Abbildung mir hier leider nicht gestattet wurde). Da von diesem Atomkraftwerk nicht der geringste Eindruck in der Session zu finden war, stellte ich folgende Möglichkeiten zur Diskussion:
1) Nicht on target gewesen
2) Es gibt in dem Target irgendwo eine Überwachungskamera mit IR-LEDs, auf die ich mich fixiert habe, und die Bewegungsübungen haben nicht funktioniert
3) Der Tasker wollte zuerst was anderes nehmen oder hat während des Taskings stark an was anderes gedacht, und hat dadurch das gewählte Target mit dieser Absicht „kontaminiert“
4) Der Tasker hat es ausgetauscht, um vorzutäuschen, dass es nicht funktioniert hat (könnte man durch ein Backtracking herausfinden)
Daraufhin antwortete mir der Tasker, dass er während der Targeterstellung tatsächlich daran dachte, sich eine IP-Überwachungskamera anzuschaffen, da kürzlich in seiner Umgebung eingebrochen wurde.
Ich antwortete ihm, dass ich in dem Fall höchstwahrscheinlich doch on target war, und dass er beim Tasking möglicherweise keine ausreichende „Gedankenhygiene“ gehalten hat. Somit hat er das eigentliche Target mit seiner Idee zur IP-Kamera „kontaminiert“ (es ist erfahrungsgemäß oft die erste Intention des Taskers, die „aufgeprägt“ wird). Ich machte ihm das jedoch nicht zum Vorwurf, da er ja nicht wissen konnte, dass sowas bei Remote Viewing passieren kann.
Bild einer typischen WiFi IP-Überwachungskamera (Quelle: Amazon.de)
Und nochmal zum Vergleich: Gesamtskizze aus der Session
Dieser verstrickte Vorfall ist eigentlich ein exzellentes Beispiel für die Problematik, wenn Leute ohne Fachwissen einen Versuchsaufbau erstellen, um „Behauptungen“ aus diesem Fachbereich auf die Probe zu stellen, ohne die dahinterstehenden Gesetzmäßigkeiten zu kennen (oder wahrhaben zu wollen, was aber nicht auf den Tasker hier bezogen ist). Es ist gewissermaßen so, als sollte jemand beweisen, dass es den Marianengraben gibt, aber der Versuchsaufbau verbietet es zugleich, in jeglicher Form unter die Wasseroberfläche zu schauen, da das im herrschenden Dogma nicht vorgesehen ist.
Die unweigerliche Konsequenz dieses Vorgehens ist Stagnation. Da kann man noch so wehemend Forderungen nach Beweisen stellen; Erkenntnis kommt in der Regel nicht von selbst zu einem, sondern man muss sich in der Praxis an sie heranarbeiten, bzw. entgegenkommen.
Natürlich ist derartige Target-Kontamination bei unsauberen Taskings kein Einzelfall. Hier ein weiteres Beispiel aus unserer Remote Viewing-Praxis:
Ein Neuling gab mir mal irgendeine Ritterburg als Übungstarget. Er war jedoch dabei total in Eile, weil es schon Mitternacht war, er aber noch schnell ein Schaumbad in seiner Badewanne machen wollte (bei ihm käme sonst um die Zeit kein warmes Wasser mehr). Er dachte bei der Target-Erstellung so stark an sein Schaumbad, dass bei mir (neben den Burg-Eindrücken) auch „weiße, nasse Blässchenberge“ auftauchten:
Es hat sich regelrecht mit der Burg überdeckt (als wenn man zwei Bilder überblendet), bzw. war sogar stärker. So wurde aus einer Ritterburg eine regelrechte „Schaumburg“. Deshalb muss man beim Tasking immer neutral und möglichst ohne ablenkenden „Gedankensalat“ oder starke Emotionen zu anderen Themen vorgehen. Dass er noch so dringend in die Badewanne wollte, erfuhr ich übrigens erst nach der Session.
Ähnlich verhält es sich bei Target-Umschlägen, die sich gegenseitig „kontaminieren“, wenn sie längere Zeit aufeinandergestapelt liegen, und sich die enthaltenen Targets in den Sessions tatsächlich vermischen können. Allerdings ist dort kein unsauberes Tasking in dem Sinne schuld, sondern eher eine „unsachgemäße“ Lagerung. Aus diesem Grund sollte man Targets in Umschlägen vor Gebrauch eine Weile „lüften“, sprich auseinanderlegen. Das klingt seltsam, funktioniert aber tatsächlich.
Video-Tutorial zu Tasking-Grundlagen:
Fazit: Ein langer Artikel mit polarisierenden Umständen und einer kosmisch-humoristischen Wende. Man könnte es als „erfolgreichen Fehlschlag“ bezeichnen, oder auch mit „Die Wahrheit hat sich von selbst offenbart“ umschreiben. Das multidimensionale Universum (Matrix, M-Feld, Akasha-Chronik, oder wie auch immer man es nennen möchte…) hat hier gut gezeigt, dass es sich nicht in Kisten packen läßt. Jede Kiste zerbricht irgendwann, und jede Schublade ist eines Tages voll. Möchte man weiter wachsen, bleibt einem nichts anderes übrig, als die zu klein gewordenen Grenzen auszudehnen. Denn Grenzen hat Bewusstsein eigentlich nicht nötig, außer es setzt sich diese Selbst (entweder aus Furcht oder als Lernmotor). Wie man damit umgeht, entscheidet aber jeder für sich selbst, eigenverantwortlich und bewusst.
Mein Appell: Wenn euch etwas im Grenzwissen-Bereich (oder sonstwo) Angst macht bzw. überwältigend erscheint, besonnen Schritt für Schritt weitergehen, statt es zu überstürzen. Aber bleibt auf jeden Fall in Bewegung, denn Stagnation ist der Tod. 😉
Ich bin als Remote Viewer in Ausbildung. Etwas wie dieses o.g. ist mir auch schon passiert. Ich hatte eine Sporthalle geviewed mit einer blonden Handballerin, die über die Halle hinweg anderen etwas zurief. Sie war wohl der Kapitän der Mannschaft und es war ein Trainingsmatch. Als Beobachter stand ich sozusagen neben ihr.
Wie es sich am Ende herausstellte, war es völlig daneben. Das Target war ein Landschaftsbild, weiß nicht mehr genau was es darstellte. Ich kam dann darauf, dass der Fotograf beim Bearbeiten des Bildes – ausschneiden oder hochladen am Computer – die Gedanken beim Match seiner blonden Freundin hatte, bei dem er anwesend war. Ich betrachtete es von seiner Position aus.
Sehr interessant! Ja, klingt auf jeden Fall wie ein typischer Fall von Target-Kontamination aufgrund von mangelndem Fokus beim Target erstellen.
Danke für deine Antwort! Ich finde auf diesem Blog vieles, was für mich aufschlussreich ist und mir die dringend benötigten Antworten gibt; deine Artikel interessieren mich schon eine ganze Weile. See you later in FB 🙂