Der Santilli-Film

Der berühmte Santilli-Film zeigt eine angebliche Alien-Autopsie, die 1947 stattgefunden haben soll. Öffentlich aufgetaucht ist er im Jahre 1995. Etwa zehn Jahre später gab man jedoch zu, dass der Film eine Fälschung sei, welche in London gedreht worden ist. Bis dahin war er bereits einer der umstrittensten Filme in der UFO-Szene. Die Fälscher geben an, eine aufwendige Puppe mit den Innereien verschiedener Tiere gefüllt zu haben, welche dann bei der scheinbaren Autopsie entnommen wurden.

Auch vorher wurden schon viele Zweifel über die Authentizität des Films laut, da die Kameraarbeit für ein so wichtiges Dokument sehr amateurhaft wirkte (z.B. der verdächtig fehlende Fokus bei Nahaufnahmen, wenn man Details erkennen könnte). Zudem wirkte das Vorgehen während der Obduktion auf echte Gerichtsmediziner unsachgemäß. Einige Leute verteidigen den Film jedoch immer noch als authentisch und vertreten die Meinung, dass das Eingeständis der Fälschung nur der Desinformation diente. Befeuert wurde das noch durch die spätere Behauptung Santillis, dass der Film zwar gefälscht sei, er jedoch echtes Material einer Alien-Autopsie gesehen, und es darauf basierend nachgedreht hätte. Das angeblich echte Material war dabei in sehr schlechtem Zustand.

Vor kurzem wurde die Sache erneut befeuert, nachdem ein Memo auftauchte, welches aus dem Nachlass von Apollo 14-Astronaut Edgar Mitchell (Mitbegründer des Institute of Noetic Sciences) stammen soll. Darin sagte der CIA-Wissenschaftlicher Kit Green (welcher ebenfalls schon sehr früh im Remote Viewing-Programm involviert war), dass ihm im Jahre 1987 Bilder einer echten Alien-Leiche gezeigt wurden, die mit dem Wesen aus dem Santilli-Film (welcher 1995 gefälscht worden sein soll) identisch gewesen wären. Wurde Kit Green Teil einer Desinfo-Kampagne, oder hat er etwas authentisches gesehen, was dann durch einen gefälschten Film in der Öffentlichkeit relativiert werden sollte?

Haben wir es hier also eventuell mit einem komplexen Gemisch aus Hoaxes, Nebelkerzen und realen Aspekten zu tun? Soweit sind wir noch nicht. Jedoch ergab sich vor ein paar Wochen ganz beiläufig eine Session, in welcher der Santilli-Film als Target genommen wurde. Die Ergebnisse waren so eindeutig, dass sie zumindest den Santilli-Film als Fälschung bestätigen. Jedoch schien das am Ende nicht alles gewesen zu sein. Widmen wir uns aber erstmal dieser Session…

Kategorie: UFOs und Aliens
Protokoll: CRV (gemonitort)
Koordinaten: 625778 951326 485963
Anzahl der Viewer: 1
Anzahl der Sessions: 1
Datum: 07.07.2019
Uhrzeit: 16.33h – 17.51h
Dauer: 78 Minuten
Seiten: 7

Hierzu sei noch angemerkt, dass das Target spontan von einem Seminar-Trainee vorgeschlagen wurde, welches dann einer der Ausbilder viewen sollte. Der Tasker wusste bis dato noch nichts von den neuesten Entwicklungen im Santilli-Fall. Es ging vor allem darum, dem Trainee ein ordnungsgemäßes Tasking und Monitoring zu demonstrieren. Das Ergebnis der Session war also auch für den Tasker völlig offen. Folgende Szene wurde als Target gewählt, wobei der „Leichnahm“ nochmal extra markiert und für den Viewer mit „X“ kodiert wurde:

Santilli-Film (Target)
(Bildquelle: „Alien Autopsy“-Film © Spyros Melaris 1995)

Die ersten Eindrücke waren unauffällig, schienen aber sensorisch zu der geviewten Szenerie zu passen. Interessant wurde es jedoch bereits beim AI am Ende der Stufe 2, wo der Viewer das Target als „ekelig, wie künstlich drapiert“ empfand. Dies steigerte sich noch in Stufe 3, in welcher der Viewer sofort einen Hauptaspekt (X) beschrieb, der ihn an ein umhülltes Drahtgebilde, gefüllt mit ekeligen Dingen erinnerte. Er verglich das ganze Objekt mit einer zusammengeschnürrten Kohlroulade.

Santilli-Film (Stufe 3)

Die AI-Äußerungen „künstlich“, „attrappenartig“, „gestellt“, „soll wirken, wie es nicht ist“ und „it’s fake“ zeigten, in welche Richtung es geht. Dass so eindeutige Eindrücke bereits in Stufe 3 vorkommen, ist eher selten. Deshalb wollten wir das Target natürlich noch in den höheren Stufen untersuchen.

Neben dem gefragten Objekt [X] kamen ab Stufe 4 auch Eindrücke der Räumlichkeiten, die „steril“, „gekünzelt“, „leer“, „noch nicht fertig“ und vor allem „offen, sollte aber nicht“ wirkten. Vor allem letzteres hing damit zusammen, dass der Viewer die Räumlichkeiten wie eine Art aufgebauter Kasten empfand, der nur eine einzelne solide Wand besaß und nach hinten hin weit offen war. Die restlichen Bestandteile wirkten dünn und aufgestellt. Interessanterweise gibt es im Santilli-Film eine Seite des Raumes, die man nie mit der Kamera zu sehen bekommt (quasi hinter dem Kameramann).

Ob dies die „offene“ Seite war, die der Viewer beschrieb? Als er gefragt wurde, was dort ist, konnte er nur grelle Lichter wahrnehmen (Scheinwerfer?), die den kleinen, kastenartigen Raum fast schon zu hell überstrahlten. Das Ganze machte also stark den Eindruck einer Filmkulisse mit viel zu heller Beleuchtung. Vielleicht wirkt der Santilli-Film auch deshalb so überbelichtet? Auch der im Film sehr eng aussende Bereich hinter der Glasscheibe wirkt seltsam, so als hätte man nicht genügend Platz für eine größere Kulisse gehabt.

Später fragten wir noch nach dem Zweck der Räumlichkeiten: „Leiden“, „Spass“, „Freude, dass man da nicht rankommt“. Bei „leiden“ kam es dem Viewer so vor, als würde man dort in klebriger Kleidung feucht werden. Vielleicht schwitzten die Schauspieler durch das Scheinwerferlicht in ihren selbstgebastelten Schutzanzügen? Jedenfalls passten die Eindrücke nicht unbedingt auf eine echte Laborsituation.

In Stufe 6 wollten wir uns aber hauptsächlich nochmal den „Alien-Leichnahm“ genauer anschauen. Dazu gab es eine Bewegungsanweisung auf [X]. Folgende Seite zeigt die Essenz daraus, welche zusätzlich noch einige Aspekte der Umgebung beinhaltete:

Santilli-Film (Stufe 6)

Das Objekt [X] an sich empfand der Viewer weiterhin als zusammengeschnürrtes und aufgefülltes Etwas. Während die Wahrnehmung in Stufe 3 eher durchscheinend war (wie ein Röntgenblick), erinnerte ihn das Objekt jetzt von außen an ein Michelin-Männchen. Einige interessante Nebenaspekte waren „etwas aufnehmen“, „skurril“, „fremdartig“ und lustigerweise auch „essen“. In einer Dokumentation über den Hoax gaben die Macher an, auch Lammkeulen und ähnliches vom Metzger in der Puppe deponiert zu haben. Vielleicht wurde einiges davon später noch verspeist. Schließlich führte diese genauere Untersuchung von [X] zu der Aussage „Gummipuppe“ und „es soll anders wirken, als es ist“. Damit war der Hoax eigentlich klar.

Eine assoziative Fazit-Skizze des Viewers zur Situation im Target:

Santilli-Film (Fazit)

Interessant ist, dass man im Santilli-Film immer nur zwei Seiten des Raumes sieht, nämlich die (von vorne betrachtet) linke und die hintere Wand mit dem Fenster. Vielleicht, weil die Kulisse zu einer Seite hin offen war? Es gibt jedenfalls einen Augenblick (bei ca. 3m30s), wo der Kameramann vielleicht etwas zu weit nach links schwenkte, und man eventuell dan Rand der Kulisse sehen kann (roter Pfeil):

rv-santilli_screenshot

Am Ende tauchte jedoch noch ein unerwarteter Beifang auf: Auf einer groben Timeline versuchten wir den Ursprung des Films zu lokalisieren (um dem Trainee das Timeline-Werkzeug zu demonstrieren). Seltsamerweise tauchte nicht nur ein einzelner Ursprungspunkt auf (Ende des 20. Jahrhunderts, also vermutlich die 1995’er-Fälschung), sondern auch ein weitaus früherer Punkt (vor 1950). Der frühere Punkt war jedoch schwer festzulegen und kaum zu beschreiben, so als würde er irgendwie „überstrahlt“. Vielleicht ein Hinweis darauf, dass es doch eine reale Grundlage für den Film gab, die sich viele Jahrzehnte vorher abgespielt hat? Es wirkte jedenfalls so, als hätte der Santilli-Film nicht nur einen reinen Spaß-Charakter gehabt, sondern wäre zumindest auch instrumentalisiert worden, um als Nebelkerze zur Ablenkung von einem anderen, früheres Ereignis zu dienen. Könnte damit der ominöse Ursprungsfilm gemeint sein, welcher als Inspiration für die Fälschung gedient haben soll? Das wäre jedoch ein Thema für ein anderes Projekt.

Fazit: Selten wurde etwas in einer Session so schnell und eindeutig als Fälschung beschrieben (siehe auch Der Gartenzwerg). Das Ganze erinnerte den Viewer an ein Flickwerk a’la Dr. Frankenstein bzw. an einen makaberen Scherz, nicht jedoch an den Leichnahm eines echten, vollständigen Lebewesens. Die gekünzelte Art der Räumlichkeiten und die Handlungsaspekte der Personen vor Ort unterstützen diese Schlussfolgerung. Als spannender Aspekt blieb jedoch noch der Beifang, dass hinter diesem Hoax vielleicht noch mehr steckt, als man oberflächlich zu sehen vermag. Das kürzlich geleakte Memo würde diese Annahme stützen, falls es authentisch ist. Mal sehen, was sich bei dem Thema in Zukunft noch entwickeln wird…

2 Kommentare

  1. Danke für den Artikel. Und ja das ist sehr interessant mit dem Viewing. Frage ist wen und warum der Film gemacht sein soll? Vielleicht wäre dafür ein 2. Viewing interessant gewesen.

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