Der Ernstfall: Bilokation und Detoxing

Wenn der Ausflug in die Matrix ungemütlich wird…

Beim Remote Viewing verschiebt der Viewer seine Wahrnehmung auf ein räumlich und oft auch zeitlich entferntes Zielgebiet. Dabei kann es mehr oder weniger zu ausgeprägten Effekten von Bilokation kommen. Das ist an sich noch kein Problem, und trägt zum Teil sogar zu einer größeren Datendichte bei. Eine Gefahr ist dabei jedoch, dass unser vegetatives Nervensystem im Falle einer Bilokalität manchmal nicht mehr unterscheiden kann, ob die hereinkommenden Informationen nun als physische Realität zu bewerten sind, oder eben nicht. Dies kann vorkommen, wenn der Umschaltprozess zwischen dem bewertenden Verstand bzw. „Hier“-Körperbewusstsein, und den außersinnlichen Informationen noch nicht vollständig abgeschlossen ist.

Solche bilokalen Effekte treten daher meist schon im Verlauf der Stufe 1 auf, seltener jedoch in den höheren Stufen. Man könnte vereinfacht sagen, dass unser Körper bei einer solchen Bilokation auf die Umgebungsbedingungen in der Session reagiert, so als wurde er sich selber ungeschützt vor Ort befinden. Ein häufiges Beispiel ist das Gefühl von Höhenangst, wenn ein Viewer mit dieser Phobie z.B. einen hohen Turm, einer Brücke oder eine Luftaufnahme viewt. In solchen Fällen kann dem Viewer mit einer einfachen Bewegungsanweisung geholfen werden (z.B. „Bewege dich mal dorthin, wo es für dich angenehmer ist!“). Es gibt jedoch weitaus seltenere Beispiele, bei denen der Körper ungleich heftiger reagiert.

Ein Musterbeispiel für Bilokalität: Atemnot auf dem Mars

So kam es einmal vor, dass der Autor dieses Artikels von jemandem auf die Oberfläche des Mars geschickt wurde. In der Stufe 1 eigten sich mir schon die ersten, typischen Farben und Gesteinseindrücke des Mars (ocker, rötlich, staubig, steinig, rissig etc…). Aber nach kurzer Zeit überkam mich ein Gefühl der Nervosität und Genervtheit, welches sich immer mehr intensivierte. Ich kam bis zum zweiten Durchlauf der Stufe 1, als ich irgendwann keine vernünftigen Worte mehr auf das Papier bringen konnte. Mein Gefühl schlug in extremen Stress und Alarmiertheit um, so dass ich die Notbremse zog. Ich brachte noch die abschließende AI „Fühle mich sehr komisch“ und „Stop“ auf das Papier, bevor ich die Session abbrach. Das war bisher noch nie geschehen.

Einfach die Session beenden reicht oft nicht

Nach dem Abbruch der Session wurde mir sehr schummrig. Es fühlte sich an, wie bei einem starken Kreislaufproblem. Das nervöse Gefühl aus der Session war jetzt so, als würde ich nicht genügend Luft bekommen. Zudem fingen meine Arme an zu zittern, so dass ich sie nicht mehr unter Kontrolle bekam. Der weitere Verlauf war, dass ich noch mehrere Stunden in dem Zustand am Schreibtisch saß, und versuchte, das Zittern unter Kontrolle zu kriegen. Mein (unerfahrener) Monitor wurde ratloser Zeuge dieses Vorgangs, und stellte fest, wie blass ich plötzlich wäre. Irgendwann ergriff ich Maßnahmen zur „Erdung“, indem ich Liegestütze auf dem Boden machte, und etwas aß. Das schien zu helfen, und der zittrige Zustand verschwand allmählich. Insgesamt waren die Auswirkungen dieses Zustandes jedoch noch für mehrere Stunden spürbar. Wenige Tage nach dem Erlebnis berichtete ich in einem Gastartikel für ein Online-RV-Magazin davon.

Selbstanalyse

Während ich mich bei dem Erlebnis selbst beobachtete, stellte ich fest, dass es keinerlei psychische oder emotionale Auswirkungen zu haben schien, sondern nur rein körperliche. Ich fand die Erfahrung sogar in gewisser Weise interessant, und analysierte sie währenddessen ausgiebig. Im Nachhinein wurde mir klar, dass ich körperliche Symptome hatte, die wohl dem entsprechen würden, was einem Menschen auf der Marsoberfläche ohne Raumanzug passieren würde. Das Gefühl mit dem Sauerstoffmangel kannte ich sogar aus einem Erlebnis, bei dem ich als Kind im Schwimmbad zu lange unter Wasser war, aber gerade noch rechtzeitig vor einem Blackout an die Oberfläche gelangte.

Abhärtung in der Matrix

Im Nachhinein bin ich dankbar für diese „Feuertaufe“, denn damit konnte ich mich zukünftig auf solche Effekte einer Bilokation einstellen. Ich habe inzwischen an sehr vielen operationalen Sessions auf lebensfeindliche Planeten mitgewirkt, und dort kam es nur noch einmal zu einer ähnlichen Situation. Da diese Erfahrung aber bereits abgespeichert war, konnte ich souverän darauf reagieren, und die Session weiterführen. Ein Viewer mit wenig Erfahrung sollte jedoch die Möglichkeit solcher Zwischenfälle immer im Hinterkopf behalten, besonders wenn er sich auf exotische Targets einlässt. Daher empfehle ich, erstmal ausgiebige Erfahrungen mit „harmlosen“ Targets (sprich, Motive auf der Erde) zu machen, bevor man sich z.B. ins All wagt.

Verantwortungsbewusstsein des Taskers / Monitors

Eine Erfahrung in der Intensität meines Mars-Erlebnisses, könnte für im Vorfeld gefährdete Viewer (z.B. mit Herz-Kreislauf-Leiden) durchaus ein körperliches Risiko darstellen. Daher sind Tasker bzw. Monitore dazu angehalten, sich ihrer verantwortungsvollen Position bewusst zu werden. So sollte man wie gesagt keine Neulinge direkt auf lebensfeindliche Targets schicken. Auch sind eventuelle No Go-Listen zu beachten, die von den Viewern vor jeglicher Projektbeteiligung herausgegeben werden sollten. Durch solche No Go-Listen kann man der Triggerung von Phobien im Target bei gefährdeten Viewern vorbeugen. Der Monitor / Tasker sollte sich stets bewusst sein, dass Remote Viewing (genau wie jede andere außersinnliche Technik) kein Partyspaß ist, sondern auch unerwartete Dinge passieren können.

Sonderfall: Online-Sessions

Da die relativ geringe Anzahl aktiver Remote Viewer zwangsläufig räumliche Distanzen mit sich bringt, behilft man sich inzwischen sehr oft mit Online-Sessions. Diese werden bevorzugt mit videofähigen Messengern (wie Skype, Zoom etc…) durchgeführt, wobei die Webcam des Viewers auf das Session-Papier gerichtet wird.

In Anbetracht der genannten Bilokations-Effekte und ähnlicher Vorkommnisse, sind bei Online-Sessions auf potentiell heikle Targets besondere Vorsichtsmaßnahmen empfehlenswert. So sollten Viewer und Monitor wissen, wo sie sich befinden (Adresse), und immer eine telefonische Ersatzverbindung bereitliegen haben, falls die Online-Verbindung in einem heiklen Moment zusammenbricht. Zudem sollten sowohl Monitor, als auch Viewer die gängigen „Detoxing“-Techniken beherrschen (siehe auch „Detoxing“ weiter unten im Artikel).

Letztlich sind Vor Ort-Sessions immer den Online-Sessions vorzuziehen, da man auch an der subtilen Körpersprache des Viewers bemerken kann, wenn sich etwas anbahnt. Im Fall von Bilokation mit lebensfeindlichen Umgebungen kommt z.B. oft ein tiefes bis hyperventilierendes Atmen vor. Aber auch ungewöhnlich ansteigende Nervosität kann ein Warnzeichen sein. Zudem hat man bessere Möglichkeiten, dem Viewer physisch zu helfen, und sei es im Extremfall durch kräftiges Schütteln. Leider sind die meisten Viewer auf Online-Sessions angewiesen, insbesondere wenn es eilig ist. Deshalb kann man nur auf die genannten Maßnahmen verweisen, und bei operationalen Sessions auf erfahrene Viewer und Monitore setzen.

Selbstschutz-Reaktionen des Viewers

Neben den seltenen Vorkommnissen, bei denen der Viewer von der Bilokalität voll erwischt wird, gibt es auch noch unterbewusste Selbstschutz-Reaktionen. So kommt es z.B. bei vielen Foto-Targets im Weltraum vor, dass sich der Viewer mitten im Raumanzug des abgebildeten Astronauten wiederfindet. Es scheint, als würde sich das Unterbewusstsein des Viewers selber den sichersten und angenehmsten Ort im Zielgebiet suchen. Hier können Bewegungsanweisungen helfen, damit der Viewer das Target aus dem gewünschten Blickwinkel beschreibt. Es kann jedoch sein, dass er die Neupositionierung in solchen Fällen verweigert, weil es im Vakuum des Alls zu unangenehm ist. Das ist aber auch nicht die Regel, denn es gibt viele Sessions, in denen sich die Viewer auch mitten im All pudelwohl fühlen, und die „Aussicht“ genießen.

Strahlende Viewer-(Ver)Blendung

Ein weiteres Beispiel aus früheren Zeiten sind Übungs-Sessions auf den Atomtest im Bikini-Atoll. Heutzutage verzichtet man auf so extreme Targets im regulären Training. Aber von damals sind Fälle bekannt, in denen sich der Viewer regelrecht vom Atompilz abwandte, und lediglich die idyllische Palmenlandschaft hinter sich beschrieb. Auf eine Bewegungsanweisung hin, bei der er in Richtung Atompilz schauen sollte, tat er seinen Widerwillen kund; dort wäre es nämlich unglaublich heiß, grell und stickig. Kein Ereignis, bei dem Menschen in der Nähe sein sollten, und sei es auch „nur“ als Bilokation.

Unbewusstes Positionieren

Einen differenzierteren Fall dieser Art hatten wir in einem Solo-Projekt. Bei dem Projekt ging es darum, mehrere Sessions auf ein zufälliges Target durchzuführen, bevor es gelüftet wird. So sollte ein Gefühl für die steigende Datendichte bei mehreren Sesssions in Folge, und vor allem die Geduld vor der Target-Auflösung trainiert werden. Eines der Targets war der Abwurf einer gewaltigen Wasserstoffbombe. Dabei ist überliefert, dass die Bomber-Piloten der Durckwelle gerade noch entkamen, obwohl die Bombe an einem Fallschirm abgeworfen wurde. In drei aufeinanderfolgenden Sessions geschah es nun, dass sich der Solo-Viewer stets im Cockpit des Bombers wiederfand, obwohl das Target-Foto eine Boden-Nahaufnahme der Explosion war. Nur in einer kleinen Skizze innerhalb der drei Sessions wurde sowas wie ein Lichtblitz am Rand wahrgenommen, den der Viewer jedoch nicht weiter untersuchte.

Ein paar Jahre später landete dieses Target jedoch nochmal in einem Target-Pool. Dieses Mal fand sich der Viewer mitten am Fuße der Pilzwolke wieder, und beschreib die Strukturen und Vorgänge („leuchtender Wolkenturm, hochströmen, verdampfen, physikalischer Vorgang“…) aus dieser ungewöhnlichen Perspektive. Dort hatte er auch überhaupt kein Problem mit der unwirtlichen Situation. Man kann also schlussfolgern, dass es darauf ankommt, wie sich das Unterbewusstsein des Viewers im Zielgebiet positioniert, und wie weit die bewertenden Instanzen zurückgezogen sind.

Im Zentrum kosmischer Gezeiten

Ein noch exotischeres Beispiel war eine Reihe von Sessions auf ein Schwarzes Loch im Zentrum unserer Milchstraße. Dabei surfte ein Viewer regelrecht im bizarren Kräftespiel der Gravitation, während ein anderer sich in eine sichere „Tasche aus zeitlich pausierter Raum-Zeit“ (besser konnte man es nicht ausdrücken) zurückzog. Auf die Frage hin, was denn passieren würde, wenn er diesen Bereich verlässt, machte er ziemlich deutlich, dass er von der Gravitation zerdrückt würde. Es scheinen also nicht nur sicherere Orte, sondern auch angenehmere Zeitzustände im Zielgebiet eine Fluchtmöglichkeit zu sein. Die Essenz des Projektes kann HIER nachgelesen werden.

Das waren nur einige plakative Beispiele von vielen derartigen Fällen, die eigentlich schon zum Remote Viewer-Alltag gehören. Erfahrene Viewer gehen damit in der Regel schon gelassener um, aber gerade Neulinge sollten hier behutsam herangeführt werden. Mit jedem weiteren Schritt und jeder Erfahrung steigt die Kompetenz, um solche Effekte vernünftig handhaben zu können. Das führt uns auch zu einem wesentlichen Werkzeug, welches man vor allem bei solch‘ ungewöhnlichen Targets beherzigen sollte…

Detoxing (Entgiftung)

In unseren Seminaren lernt der Trainee die Anweisung „Löse dich vom Target!“ kennen. Am Ende jeder Session macht man standardmäßig drei Striche, um so zu symbolisieren, dass man sich geistig vom Target löst. Die drei Striche symbolisieren dabei Mauern, die man zwischen sich und dem Target aufbaut. Dieser obligatorische Akt reicht jedoch nicht immer aus, um sich vernünftig vom Target zu lösen. Gerade in operationalen Sessions ist eine gründlichere „Entgiftung“ von den Target-Inhalten ratsam. Damit wären wir beim erweiterten Detoxing. Dazu gibt es mehrere Varianten, wovon hier nur mal die zwei gebräuchlichsten vorgestellt werden sollen.

Rückwärts durch die Session Fremdinhalte deklarieren

Ein sehr wirkungsvolles Detoxing-Verfahren ist es, den Viewer die Session rückwärts durchschauen zu lassen. Dabei liest er die von ihm generierten Eindrücke noch einmal bewusst durch. Vor allem bei fremden Bewusstseinsinhalten (z.B. EIs bzw. Fremdemotionen) wird der Viewer nochmal gefragt, ob sie von ihm stammen, oder ob es eine fremde Quelle aus dem Zielgebiet ist. Bereits durch diesen bewussten Akt der Deklaration, differenziert der Verstand des Viewers eigene Inhalte von den Fremdinhalten. Man könnte vereinfacht sagen, „die eigenen AIs von den fremden EIs trennen“. Aber es gibt natürlich noch komplexere Verstrickungen mit Fremdinhalten (Personenwahrnehmung, Interviews…), bei denen der Monitor den Viewer ggf. noch tiefer reinschauen lassen sollte. Grundsätzlich gilt jedoch, dass man zumindest die EIs in Stufe 4 deklariert, und bewusst von seinen AIs (eigenen Emotionen zum Target) differenziert.

Herausführung mit Mauerbau

Gerät der Viewer tatsächlich mal in eine emotionale oder körperliche Not, muss der Monitor eine so genannte Herausführung machen. Dabei lässt er den Viewer erstmal durch Bewegungsanweisungen seine Position wechseln. Diese können z.B. lauten „Bewege dich mal dorthin, wo es dir besser geht!“. Je nach Dringlichkeit und Notlage des Viewers, muss der Monitor sich auch mal energischer durchsetzen. Danach wird der Viewer gefragt, ob es an der neuen Position für ihn besser sei. Ist es nicht besser, bewegt man ihn noch weiter vom Zielgebiet weg, bis er einen annehmbaren Ort findet. Nach jedem dieser Schritte wird eine symbolische Mauer zwischen dem vorigen Ort und dem aktuellen Ort aufgebaut. Dieses Verfahren führt man solange durch, bis der Viewer sich wieder normal und von den betreffenden Inhalten gelöst fühlt. Schließlich führt man ihn noch zurück bis an den Ort, wo er sich gerade physisch befindet und die Session durchgeführt hat. Auch Solo-Viewer sollten diese Technik für den Notfall beherrschen.

Die Betroffenheit des Monitors

Was bisher wenig beachtet wurde ist, dass auch der Monitor durch die Session-Inhalte emotional betroffen werden kann. Allerdings auf eine etwas andere Weise, als der Viewer. Während der Viewer nämlich im Idealfall wertungsfrei und emotional unbeteiligt Eindrücke generiert, erlebt der Monitor den Session-Verlauf mit intakter Wertungsinstanz. Genauer gesagt mit seinem wertenden Verstand und emotionaler Betroffenheit zu den Inhalten, da der Monitor in der Regel das Target, aber nicht unbedingt dessen Inhalte kennt. Oder es kommen Inhalte zu Tage, mit denen der Monitor nicht gerechnet hätte.

Bei besonders dramatischen oder tragischen Targets kam es schon vor, dass dem Monitor die Tränen in den Augen standen, der Viewer sich jedoch wunderte, was den Monitor so betroffen macht. Wenn der Viewer in den höheren Stufen analytisch und emotional soweit „weggeschaltet“ ist, erfolgt oft keine oder nur noch eine reduzierte emotionale Beteiligung an den Target-Inhalten. Es ist im Prinzip ein Idealzustand an Gleichgültigkeit, um möglichst objektive Daten zu generieren. Der Monitor bekommt jedoch durch den Viewer die volle Ladung der Inhalte präsentiert. Der Tragweite dieser Informationen kann er sich nur schwer entziehen. Dieses Phänomen wurde auch schon als „Spiegelneuronen“ bezeichnet.

Die Wahl des richtigen Monitors

Hierbei hängt es natürlich auch von der Persönlichkeit des Monitors und seinem individuellen Bezug zum Target ab, wie sehr er von den Inhalten mitgerissen wird. Ein Ermittlungsbeamter der Mordkommission, welcher jede Woche Opfer sieht, wird wahrscheinlich besser mit den Inhalten einer Session zur Verbrechensaufklärung zurechtkommen, als ein hochsensibler Harmonie-Mensch.

Aus diesem Grund sollte man sich durchaus überlegen, welchen Monitor man für welche Targets auswählt. Da er in der Regel Kenntnis vom Target bekommt, kann er im Gegensatz zum Viewer selbst entscheiden, ob er sich das Thema ansehen möchte, oder nicht. Viewer müssen hier auf die bereits erwähnten No Go-Listen zurückgreifen und darauf vertrauen, dass diese von den Monitoren bzw. Projektleitern uneingeschränkt respektiert werden.

Tutorial-Video zum Artikel-Thema:

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