Remote Viewing und Lottozahlen

Die Millionenfrage

Eine der obligatorischen Fragen, die in Gesprächen über Remote Viewing oder andere, mediale Techniken gestellt wird, ist die nach den Lottozahlen. Wenn Remote Viewing wirklich funktioniert, warum viewt man dann nicht einfach die Zahlen der nächsten Lottoziehung und wird reich? Es klingt doch nichts einfacher, als ein paar Zahlen in der Zukunft zu beschreiben. Derartige Versuche gab es tatsächlich bereits reichlich. Mit unterschiedlichsten Herangehensweisen versuchte man, den Jackpot im Lotto zu knacken. Bei den meisten Versuchen waren die Treffer jedoch nicht größer, als drei oder vier Richtige (häufig auch nur im zu erwartenden Zufallsbereich).

Sportwetten und Börsenprognosen verlaufen da mit Remote Viewing-Unterstützung schon deutlich vielversprechender. Doch damit ist auch ein weitaus größerer Aufwand verknüpft (inkl. Investitionen), als beim Ausfüllen von Lottoscheinen. Ein historisches Beispiel für Erfolge in dem Bereich war die Firma Delphi Associates, welche Anfang der 1980er Jahre per assoziativem Remote Viewing (ARV) große Gewinne mit Silber an der Börse machte. Die Lottofrage wird dadurch jedoch nicht beantwortet.

Die Problemfaktoren

Warum könnten also die richtigen Lottozahlen nicht einfach geviewt werden? Bei der Erforschung dieser Frage stießen die Remote Viewer auf interessante Gesetzmäßigkeiten und Eigenheiten von Raum und Zeit. Diese brachten die Beteiligten zwar noch nicht wirklich näher an den großen Jackpot, zeigen jedoch recht plausibel auf, warum es so schwierig ist, den gewünschten Volltreffer zu landen.

Der Effekt der nassen Seife

Uninformierte (Pseudo)Skeptiker nutzen nur zu gerne den bislang ausgebliebenen Lottogewinn als Totschlagargument, um Remote Viewing bzw. andere außersinnliche Methoden pauschal als unwirksam hinzustellen. Doch tatsächlich tauchen bei der Suche nach dem Lotto-Problem immer wieder Ergebnisse auf, die genau das Gegenteil zeigen. Nämlich signifikante Zahlenergebnisse, die jedoch nicht zum gewünschten Treffer führen. Dabei gruppieren sich die geviewten Zahlen auf dem Lottoschein häufig um die spätere Trefferzahl herum (links oder rechts, bzw. oberhalb oder unterhalb davon), jedoch quasi immer ein Kästchen daneben. Versucht man diesen Effekt einzugrenzen, indem man in weiteren Tippfeldern alle Kästchen um die geviewten Zahlen ankreuzt, scheint die Gewinnzahl immer weiter „wegzuflutschen“, wie ein nasses Stück Seife. Es ist also ein unleugbarer, signifikanter Effekt jenseits des Zufalls, jedoch für den Gewinn nicht zielführend.

Die Wahrscheinlichkeitsfluktuation

Eine weitere Problematik, für die Indizien in diversen Lotto-Sessions gefunden werden konnten, ist die extreme Wahrscheinlichkeitsfluktuation. Mutmaßen wir an dieser Stelle mal, dass Gedanken die Realität beeinflussen können (worauf z.B. das Global Consciousness Project hindeutete), und wir dadurch auch ständig unbewusst die eigene Wahrscheinlichkeit verändern. Dadurch offenbart sich jedoch im Hinblick auf Lotto-Viewings ein schwieriger Umstand: Wenn Millionen von Lottospielern ihre individuell getippten Zahlenreihen bei der Ziehung sehen wollen, zerren sie alle an den Wahrscheinlichkeiten des tatsächlichen Ergebnisses herum. Und das wirkt vermutlich bis zu einem unendlich kurzen Zeitpunkt vor der Beendigung der Ziehung. Ob an dieser Annahme etwas dran ist, könnte man möglicherweise testen, indem alle Lottospieler zugleich die gleichen Zahlenreihen tippen. Allerdings dürfte sich das in der Realität bei Millionen von anonymen Lottospielern schwer umsetzen lassen.

Was genau deutete also darauf hin, dass wir es hier mit fluktuierenden Wahrscheinlichkeiten zu tun haben? Wir machten vor vielen Jahren einen Versuch, eine Schablone mit farblich hinterlegten Zahlenfeldern zu viewen. In dieser Schablone sollte der Tasker nach der Ziehung die gezogenen Zahlen farblich markieren und diese Schablone zu einem fest vereinbarten Zeitpunkt an einen bestimmten Ort legen. Das Ziel war es also, zu einem Zeitpunkt vor der Ziehung eine Remote Viewing-Session auf die Zukunft nach der Lottoziehung zu machen, wo der Tasker die Gewinnzahlen auf der Farbschablone markiert. Man würde also quasi eine nachträglich in der Zukunft ausgefüllte Lottoschablone in der Gegenwart viewen und das Ziehungsergebnis mit Hilfe von individuell gefärbten Zahlenfeldern identifizieren. Damals eine durchaus kreative Tasking-Idee für Lottozahlen.

Das Ergebnis war dann jedoch eine Überraschung: Als der Viewer die jeweiligen Farben der Zahlenfelder viewen sollte, nahm er keinen einzelnen Farbton wahr, wie man es eigentlch von den Schablonenfeldern erwartet hätte. Was er wahrnahm, war ein enorm schnelles, chaotisches Aufblitzen aller in der Schablone enthaltenen Farben. Die Ergebnisse schienen also mit enormer Geschwindigkeit zu fluktuieren. Damit das Experiment dennoch zu einem ordungsgemäßen Abschluss gebracht werden konnte, wurde das Ergebnis nach der anvisierten Lottoziehung wie geplant auf der Farbschablone markiert. Um diese Phänomene zu verifizieren, müsste dieser Aufbau natürlich mehrfach wiederholt werden. Wenn sich dieser Effekt reproduzieren lässt, wäre es jedoch ein deutliches Indiz dafür, dass auch das Ausfüllen der Schablone in der Zukunft dieser Fluktuation unterliegt. Die Schlussfolgerung daraus müsste dann lauten, dass man die Wahrscheinlichkeit der Lottozahlen nicht festnageln kann. Zumindest nicht mit den bisher versuchten Methoden.

Langweilige Kleinereignisse und Zahlenblindheit

Noch ein Punkt, der häufig als möglicher Problemfaktor angeführt wird, ist die schwere Viewbarkeit von „Kleinereignissen“. Damit wird im Prinzip ausgesagt, dass die Lottoziehung für das Universum nur aus ein paar zufällig herunterfallenden Kugeln besteht, die mit abstrakten Formen bemalt sind. Das hat im Sinne der PSI-Attraktivität von Targets keine besonders aufmerksamkeitsbindende Energie. Zwar kann eine genauere Wahrnehmung von langweiligen, energieschwachen Targets trainiert werden, jedoch ist das mit sechsmal hintereinanderfallenden Kugeln vielleicht zu schwierig.

Auch Versuche, die Zahlen auf den Kugeln in Sessions „abzumalen“, gelangen bisher nur bruchstückhaf. Einige Sondertalente (wie Pat Price Anfang der 1970er Jahre) konnten tatsächlich Zahlen und Buchstaben ablesen, jedoch gelingt dies den meisten Viewern nicht oder nur sehr undeutlich. Kann die Unattraktivität von bemalten Kugeln in einer Trommel und die Zahlenblindheit wirklich eine Erklärung sein? Für sich allein genommen vermutlich nicht, denn es gibt genügend andere, bereits beschriebene Faktoren, die eine Rolle zu spielen scheinen.

Ist damit das Lotto-Thema im Zusammenhang mit Remote Viewing ad acta gelegt? Nein, sicherlich nicht. Es wurde vieles noch nicht ausprobiert oder konsequent bis zum Ende durchgeführt. Man könnte z.B. auch die kollektiven Emotionen viewen, die mit dem Auftauchen einer Zahl verknüpft sind (ein bisheriger Versuch scheiterte).

Die scheinbare Inkonsequentheit bei diesem Thema hat allerdings auch mit dem Aufwand solcher Projekte zu tun. Es gibt Bestrebungen, mittels verschiedener Taskings und komplexer Ausschlussverfahren die Trefferwahrscheinlichkeit signifikant zu erhöhen (z.B. 1 zu 10000 statt 1 zu zig Millionen). Dies würde jedoch einen konstanten Fluss regelmäßiger Sessions (mindestens wöchentlich) von verschiedenen Viewern erfordern. Bisher gelang es leider noch nicht, ein solches Projekt über längere Zeit aufrecht zu erhalten (zumindest keines, was mir bekannt wäre).

Spezielle Herangehensweisen

Es gibt eine Reihe von speziellen Ansätzen und Überlegungen aus den Bereichen der Zeitmechanik und Realitätsmanifestation, wie den Lottozahlen doch noch beizukommen wäre. Leicht würde es dadurch immer noch nicht, denn lediglich die richtige Remote Viewing-Methodik dazu zu finden, genügt leider nicht. Hier möchte ich einige dieser Ansätze auflisten.

Das persönliche Mindset

Wenn es um Glücksspiel geht, wird häufig das eigene Mindset außer Acht gelassen, selbst im Grenzwissen-Umfeld. Ist man nur ein passiver Schein-Ausfüller, der die richtigen Gewinnzahlen zu treffen versucht? Oder ist man ein aktiver Teil der Gleichung? Ein bekannter Aspekt aus dem Bereich „Wünsche ans Universum richten“ ist, dass wir durch den Gewinnwunsch in erster Linie bekräftigen, dass wir etwas NICHT haben. Wir manifestieren also durch das zugrundeliegende Mangelempfinden überhaupt erst die Realität des Mangels. Könnte das auch ein Problemfaktor beim viewen von Lottozahlen sein? Es ist zumindest schwer möglich, eine völlig gleichgültige Haltung zu zeigen, wenn man das Geld für sich gewinnen will.

Ein Indiz, dass es funktionieren „könnte“

Darauf, dass das persönliche Mindset eine größere Rolle zu spielen scheint, deutete folgender Versuch hin: Der Viewer wollte dabei nicht (wie bei vielen Versuchen zuvor) im Lotto gewinnen, sondern er wollte einfach nur einen Beweis haben, dass es funktionieren kann. Das Resultat waren fünf Richtige + Superzahl, jedoch kein Gewinn. Was war passiert? Der Viewer kam überraschenderweise wenige Minuten zu spät zur Lottoannahmestelle, denn der Computer hatte quasi schon auf die nächste Ziehung umgeschaltet (obgleich er eigentlich noch ein paar Stunden auf der alten Ziehung hätte stehen müssen; die Verkäuferin war auch überrascht).

Das mag ein Einzelfall sein, der mit einem unglücklichen Zufall zu erklären ist („erfolgreicher Fehlschlag“), jedoch könnte es auch als Indiz gewertet werden. Denn der Viewer hat sozusagen seinen Beweis erhalten, dass es funktionieren kann, ohne diesen Wunsch bei der Target-Erstellung an einen Gewinn gekoppelt zu haben. Wäre hier also ein Trick mit einem dreifach verblindeten Tasking denkbar, um doch zu gewinnen?

Wahrscheinlichkeitssprünge

Man hört von vereinzelten Fällen, wo sich jemand den Lotto-Jackpot erfolgreich „manifestieren“ konnte. Der Trick dabei: Nicht versuchen die Lottozahlen, die gezogen werden, zu treffen, sondern sich selbst in eine Wahrscheinlichkeit begeben, bei der die Lottozahlen gezogen werden, die man getippt hat. Klingt paradox, jedoch soll gerüchteweise genau das einer Frau gelungen sein, die sich mit diesem Mindset über mehrere Wochen lang ständig die gewünschten Lottozahlen visualisiert hat, inklusive Beschriftung ihrer Arme und anderer Oberflächen, so dass sie die Zahlen ständig vor Augen hatte. Vielleicht ist das die naheliegendste Lösung, jedoch vom Mindset und Durchhaltevermögen her sicherlich auch die schwierigste.

Fazit

Bisher wurde im Remote Viewing-Bereich schon einiges probiert, um den Lotto-Jackpot zu knacken. Der Gedanke ist also keinesfalls neu. Jedoch stellten sich Börsenkurse, Sportwetten, Kryptowährungen oder kluge Finanzierungen aufgrund von Optima-Sessions bisher als die erfolgreicheren Anwendungen heraus (~60-80% Trefferquote). Bedeutet das also, dass noch nie jemand per Remote Viewing einen signifikanten Lottogewinn erreichen konnte? Diese Frage kann man nicht eindeutig beantworten, denn Gerüchte dazu gibt es immer wieder. Und wenn jemand so einen Treffer hatte, wird er wahrscheinlich aus nachvollziehbaren Gründen nicht damit hausieren gehen. Es bleibt also noch Spielraum offen. Das schnelle, bequeme Geld gewinnt man jedenfalls nicht so einfach. Und das ist vielleicht auch gut so (egal was die Skeptiker sagen), denn würde es so einfach funktionieren, gäbe es bald kein Glücksspiel (inklusive Lotto) mehr.

2 Kommentare

  1. „Mindset“, „viewen“, „Tasker“ – falls Sie sich mit diesem engleutschen Kauderwelsch einen Anschein von Wissenschaftlichkeit vermitteln wollen, nehmen Sie bitte die internationalen Vereinbarungen zur Kenntnis, nach denen Wissenschaftssprache Latein ist, Postsprache Französisch, Bankensprache italienisch usw.

    Dergleichen, was sich so einfach deutsch ausdrücken ließe, wichtigtuerisch (?) zu anglisieren, kann man nicht ernstnehmen, wodurch sich der Wert des ganzen Artikels annihiliert.

    1. Nun, so hat sich das eben seit über 27 Jahren in der deutschsprachigen Remote Viewer-Szene etabliert. Versuche, es völlig einzudeutschen, die sich jedoch nie durchsetzten, gab es in den späten 90ern. Wenn du den Artikel dadurch nicht ernstnehmen kannst, ist das ein bedauerlicher Einzelfall, welcher ausschließlich aus Engstirnigkeit und Selbstbeschränkung resultiert, für mich (und andere, interessierte Leser) jedoch völlig unbedeutend ist.

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